Kommode aus altem Parkett
- Clara Salzmann
- 28. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Juli
Aus Alt mach Wow: Wie du deine alte IKEA-Eket-Kommode mit Parkett und Farbe neu erfindest
Seit 8 Jahren ist die Kommode "Eket" von IKEA schon eine treue Begleiterin. Sie stand immer im Flur, meistens in einer Kombination mit zwei weiteren Schrankelementen. Schon zig Umzüge mitgemacht, Schraublöcher hier, abgenutzte Ecken da. Stabil ist sie noch, aber schön? Ansischtssache… 🫢
Wegwerfen kommt für mich trotzdem nicht in Frage., stattdessen möchte ich ihr ein neues Leben schenken – mit etwas Altholz, Farbe und ziemlich viel Schleifstaub.
Die Idee
Ich liebe diese schicken DIY-Sideboards mit Parkett-Optik, die ich ständig auf Pinterest oder Insta sehe. Warum also nicht einfach selbst machen? Ich habe sogar noch altes Stäbchenparkett rumliegen, von dem aber nach meiner Studiorenovierung eine Menge übrig bleiben wird.
Und so ist die Idee geboren: Wir verkleiden die Kommode mit Parkett. 💁🏼♀️
Das Material
Was ich dafür verwende (Ich habe euch die Produkte verlinkt, die ich verwende, bzw. die denen sehr nahe kommen. Ich wurde nicht gesponsert und habe alle Materialien selbst gekauft.):
Meine IKEA-Kommode (Modell „Eket“)
Reststücke vom Stäbchenparkett (16 x 2 x 0.5 cm, Eiche lackiert)
• Tipp: Wenn ihr mal auf Kleinanzeigen oder Facebook Marketplace schaut, werdet ihr sehen, man bekommt einige Quadratmeter schon für kleines Geld oder sogar geschenkt!
Schleifgerät und Schleifpapier (von Körnung 80 bis 60) – ich benutze einen Multischleifer
Stichsäge
Optional: Kappsäge
Mein ursprünglicher Plan (und warum er nicht funktioniert)
Eigentlich will ich alle Holzstäbchen bereits mit der Kappsäge zuschneiden, und anschließend auf den Schubladenfronten "zusammenpuzzlen". Aber mein Gerät spielt beim Schneiden der kleinen Stücke nicht mit. Zu gefährlich, das muss anders gehen.
Also entscheide ich mich für Plan B: Die Stäbchen ungekürzt aufkleben und nachträglich bündig absägen. Sicherer, entspannter – und wie sich herausstellen wird: auch effizienter.
Schubladen bekleben
Damit das Ganze halbwegs gerade wird, lege ich mehrere Stäbchen nebeneinander, verbinde sie auf der Rückseite mit Malerkrepp und klebe sie dann als „Matte“ auf. Das klappt überraschend gut.
Wichtig ist nur, dass der Kleber zu den Materialien passt – dass er also für saugende und nicht saugende Untergründe geeignet ist. Nach dem aufkleben muss das Gebilde eine Nacht trocknen, bevor es zugesägt werden kann.
Um die Sticks bündig mit der Schublade abzusägen, verwende ich die Stichsäge. Eventuell war mein Sägeblatt nicht mehr das Neueste, vielleicht lag es aber auch an den Estrichresten an der Unterseite der Stäbchen, dass sie zum Teil etwas ausgefranst sind. Ich werde die Makel aber später mit Holzspachtel beheben.
Nicht perfekt, aber richtig gut
Eventuell war mein Sägeblatt nicht mehr das Neueste, vielleicht lag es aber auch an den Estrichresten an der Unterseite der Stäbchen, dass sie zum Teil etwas ausgefranst sind. Ich werde die Makel aber später mit Holzspachtel beheben.
Das Schleifen
Ich denke ja erst: Ein bisschen anschleifen, Lack drüber, fertig. lol. Je mehr ich schleife, desto schöner wird das Holz. Und dann will ich natürlich immer mehr davon sehen. Also arbeite ich am Ende sogar mit 40er Schleifpapier, um richtig durch den Shellack durchzukommen. Das dauert, aber es lohnt sich.
Round ll: der Korpus
Ich habe erst versucht mich zudrücken, aber jetzt kommt dann doch ein bisschen Mathe ins Spiel. Ich berechne mir die Maße so, dass die Stäbchen später ein stimmiges Muster mit der Schubladenfront ergeben.
Und dann wage ich mich doch nochmal an die Kappsäge – mit Erfolg! Mit etwas Feingefühl und Geduld für das alte Gerät schneide ich jedes Stäbchen passend zu.
Wie ursprünglich für die Fronten geplant, puzzle ich die Stücke Seite für Seite zusammen und klebe sie direkt mit Montagekleber auf den Korpus. Jede Fläche lasse ich über Nacht trocknen, bevor ich zur nächsten übergehe. Das braucht Zeit – aber ich wollte sichergehen, dass die Flächen möglichst eben bleiben, um mir später Schleifarbeit zu sparen.
Der Korpus wirkt langsam wie ein massives Designerstück und die Vorfreude wächst. 🤭 Aber damit ist es noch nicht getan… vor mir liegen 4 Tage fleißige Schleifarbeit. 💦
Holzspachtel
Nachdem Schubladen und Korpus fertig geschliffen sind, nehme ich mir noch die kleinen Unebenheiten, Risse und Lücken vor. Mit Holzspachtel fülle ich diese sorgfältig auf, damit später eine möglichst glatte und saubere Oberfläche entsteht.
Das sorgt nicht nur für ein schöneres Finish, sondern macht das Möbelstück auch langlebiger. Nach dem Spachteln lasse ich alles gut trocknen und schleife dann nochmal nach – so ist alles perfekt vorbereitet für die Grundierung und den Lack.
Die Farbe
Für die Fronten habe ich mir ein besonderes Design überlegt – ein geometrisches, leicht versetztes Karomuster. Ich zeichne es vorher auf und entscheide mich dafür, die Flächen per Hand nachzuziehen, statt sie abzukleben.
Erst kommt die Holzgrundierung drauf, dann ein PU-Lack, den ich aus zwei verschiedenen Rosatönen zusammenmische. Ich hatte die Farben noch übrig, eine davon aus meinem Spiegelprojekt. Damit stelle ich automatisch sicher, dass die Töne im Flur am Ende zusammenpassen werden. 👌🏼
Ich bin super glücklich mit dem Ergebnis. Es ist das erste mal, dass ich mich an ein so auffälliges Möbelstück wage und ich glaube, ich bin hiermit auf den Geschmack gekommen. 🧑🏼🎨
Der letzte Schliff
Ich bin jetzt schon richtig verliebt in das Ergebnis! Einzig die sichtbare weiße Kante an der Vorderseite fehlt noch.
Dafür schneide ich die Sticks nochmal passend zu, so dass sie perfekt zu den Sticks auf den Schubladen passen – für ein stimmiges Gesamtbild. Anschließend schleife ich die Elemente vor.
Nachdem ich sie mit Montagekleber befestigt habe, folgen wieder Grundierung, Lack sowie an den nötigen Stellen nochmal Holzspachtel.
Zum Schluss versäubere ich die sichtbare Lücke zwischen der Kante und den Seitenwänden mit Parkettacryl in Eicheoptik. Die rosa Elemente bekommen auch noch einen frischen Anstrich – und dann ist das Projekt endlich fertig!
Mein Fazit
Die Kommode sieht jetzt aus wie ein echtes Designpiece – ein absolutes Unikat. Und das Beste: Ich baue fast alles aus Resten. Holz, Lack, sogar die Idee liegen schon lange rum. Ich musste nur anfangen.
Wenn du auch Lust hast, einem alten Möbelstück neues Leben einzuhauchen – mach’s einfach. Du brauchst kein Profi-Werkzeug und keinen Plan bis ins letzte Detail. Manchmal reicht ein bisschen Mut, Kleber und Kreativität. 🫶🏼 Wenn du mir beim Bauen zusehen möchtest, besuch gern meinen YouTube Kanal. 👩🏼🔧
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